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Bei vielen Kindern stellt die Mundhygiene am Anfang eine kleine Herausforderung für die Eltern dar. Tatsache ist, dass man mit Zähneputzen bei Kindern schon ab dem ersten Zahn anfangen muss – so wird auch der erste Besuch beim Kinderzahnarzt für Ihr Kind mit einem Erfolg verbunden sein. Bei den meisten Kindern passiert das zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat.
Da die Kinder im Babyalter noch nicht in der Lage sind, koordinierte motorische Bewegungen auszuführen, um sich die Zähne zu putzen, sind sie auf die dringende Hilfe der Eltern angewiesen. Im Babyalter empfiehlt sich die Reinigung mit einem kleinen Wattestäbchen, leicht beschichtet mit Kinderzahnpasta. Das Baby kann die Zahnpasta nicht ausspucken und schluckt diese runter, daher muss auf die Menge geachtet werden. Die Menge an Zahnpasta ist in der Regel am Anfang extrem gering, da nur die Frontzähne durchgebrochen sind. Eine Alternative zum Wattestäbchen ist ein „Fingerhut“, den man als Zahnbürste benutzen kann. Den Fingerhut kann man sogar mit Babyzahnpasta bei der Firma Dentinox „nenedent-baby“ kaufen.
In den meisten Situationen ist das Zähneputzen für Ihr kleines Baby nicht nur ungewöhnlich, sondern auch unangenehm. Das Baby muss erst einmal lernen, dass „Zähneputzen“ etwas Normales ist und zum Alltag gehört. Um dies möglichst schnell zu realisieren, sollten Sie für eine entspannte Atmosphäre beim Zähneputzen sorgen. Kleine Kinder reagieren sehr gut auf schöne Musik. Es gibt extra Lieder zum Zähneputzen. Hier können Sie eine Auflistung finden:
http://www.gerne-zähneputzen.de/wp-content/uploads/2016/02/Zahnputzlieder.pdf
Auf diese Weise verbindet Ihr Baby das Zähneputzen mit etwas angenehmem. Die ersten eigenen Zahnputzversuche Ihres Kindes kommen in der Regel ab dem zweiten Lebensjahr, da nun die Motorik deutlich ausreift.
Nachdem sich das Kind schon im Babyalter an das Zähneputzen gewöhnt hat, können Sie die erste Zahnbürste zum Einsatz bringen. Der Zeitpunkt ist unterschiedlich, in der Regel zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr. Es ist von besonderer Bedeutung, dass Sie als Eltern immer auf das Zähneputzen bestehen und nachputzen, vor allem im jungen Alter, da schon mit zwei bis drei alle Milchzähne durchgebrochen sind und diese zum Teil noch 6-8 Jahre im Mund bleiben werden.
Ca. ab dem zweiten, spätestens ab dem dritten Lebensjähr, sollen regelmäßige Termine (alle drei bis vier Monate) beim Zahnarzt vereinbart werden. Auf diese Weise können wir als Fachleute die Mundhygiene Ihres Kindes kontrollieren und noch einmal Zähneputzen üben. Genau in diesem Alter ist die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Zahnarzt von entscheidender Bedeutung für die spätere Mundgesundheit. Die Kinder bis zum Alter von sieben, acht Jahren suchen die Anerkennung einer Bezugsperson, der Eltern! Wenn wir Ihr Kind regelmäßig untersuchen, können wir nicht nur besser präventiv arbeiten, sondern Sie als Eltern besser und zielgenauer beraten, sodass nach Möglichkeit Ihrem Kind „das Bohren“ erspart bleibt.
Beim Zähneputzen ist es für uns von besonderer Bedeutung, bei Ihrem Kind eine „innere“ Motivation zu schaffen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Motivation von „außen“ – „Du sollst dir jetzt aber die Zähne putzen! “ – eher von kurzer Dauer. Wir erklären Ihrem Kind nicht nur, wie man richtig die Zähne putzt, sondern bewegen es durch rhetorische Fragen sich zu motivieren und daran zu denken- „Ich möchte jetzt meine Zähne putzen.“
Die Zahnpflege im Milchgebiss umfasst nicht nur das Zähneputzen. Wir beraten Sie umfangreich, welche Lebensmittel und welche Flüssigkeiten eine negative Wirkung auf die Mundgesundheit haben können. Sie als Eltern sitzen am längsten Hebel, wenn es um die Gesundheit der Milchzähne Ihres Kindes geht, nämlich der Ernährung. In unserer Praxis bekommen Sie schon beim ersten Besuch umfangreiche und gut strukturierte Information über die Ernährung, weil auch die beste Mundhygiene zwei Mal am Tag wenig bringt, wenn ständig kariogene (Karies auslösende) Substanzen im Mund sind. In diesem Zusammenhang ist der richtige Umgang mit der Nuckelflasche von höchster Priorität für Gesundheit Ihres Babys. Die ständige Substratzufuhr von kariogenen Getränken wie süßen Teesorten, Obstsäften, Gemüsesäften und Schorlen, kann zu irreparablen Schäden im frühen Milchgebiss bis zum Zahnverlust führen. Es ist besonders wichtig neben der guten und regelmäßigen Mundhygiene auf folgende Sachen bei dem Umgang mit der Nuckelflasche zu achten:
Man kann die Kariesentwicklung reduzieren, indem man eine optimale Kombination aus Ernährung und guter Mundhygiene entwickelt, ohne dass man den Zuckerkonsum senken muss.
Grundsätzlich gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene an dieser Stelle: Zwischenmahlzeiten sind erlaubt, aber es ist besonders darauf zu achten, dass diese nach Möglichkeit aus Getränken ohne Süßstoffen, geringkariogenen Produkten wie Obst und Gemüse bestehen. Nach zuckerhaltigen Mahlzeiten sollte ein zuckerfreies Kaugummi gekaut werden, falls man nicht die Möglichkeit hat sich die Zähne zu putzen.
Die Zahnbürstenentscheidung fällt nicht immer leicht bei vielen Eltern. Es gibt mittlerweile sehr viele Untersuchungen, welche Zahnbürste, wie am besten einzusetzen ist. In der Regel gilt- das Kind soll damit sehr gut umgehen können und diese auch mögen- Form, Farbe, Figuren. All diese kleinen Hilfsmittel helfen, das Kind zum Zähneputzen zu motivieren.
Die klassische Zahnbürste ist die manuelle Zahnbürste. Bei ihr sind folgende Faktoren sehr wichtig:
Diese haben sich jahrzehntelang nicht geändert.
Nach den neueren Studien (Prof. Zimmer Uni Witten/Herdecke) sind folgende Faktoren wichtig für den richtigen Kauf der passenden Zahnbürste:
Die Kinderzahnbürste hat noch einen wichtigen Aspekt, nämlich den Griff. Für kleine Kinder soll der die Zahnbürste gut greifbar sein und aus diesem Grund empfiehlt sich einen Faustgriff und später einen Füllergriff.
Wenn man sich für eine elektrische Zahnbürste entscheidet, hat man zwei Möglichkeiten: entweder eine Zahnbürste mit einem rotierenden-oszillierendem Kopf, oder eine, die schwingende Bewegungen ausführt. Die zweite wird auch „Schallzahnbürste“ genannt. Die namenhaften Hersteller in diesem Bereich sind Philips und Oral-B. Ihre Produkte wurden mehrfach getestet und bieten eine sehr solide Technologie an. Gut ist z. B. die Schallzahnbürste der letzten Generation: Philips Sonicare Diamond Clean.
In diesem Video des Herstellers Oral B wird vermittelt, wie genau die oszillierende Zahnbürste funktioniert.
Beide Produkte bieten eine entschieden bessere Putzqualität der Zähne. In einer Studie von 2009 (Robinson et al. Cochrane Database Systematic Review 21.01.2009) wurde die elektrische Zahnbürste getestet und mit der manuellen verglichen. Das Ergebnis zeigte, dass nach mehr als drei Monaten eine Besserung des Zahnfleischindex um 17% erzielt wurde. Das bedeutet eine erhebliche Besserung bei Zahnfleischproblemen. Andererseits wurde in der gleichen Studie nachgewiesen, dass durch die deutlich intensivere Wirkung der Borsten der elektrischen Zahnbürsten keine Nebenwirkungen auftreten.
Man kann zusammenfassen, dass die bessere Effektivität von rotierend oszillierenden Zahnbürsten und (Ultra-)Schallzahnbürsten gegenüber herkömmlichen nachgewiesen ist. Die Nebenwirkungen, die man mit einer Zahnbürste bei falscher Anwendung erzeugen kann, wie Zahnfleischbluten und Zahnhalsdeffekte (freiliegende Zahnhälse), sind bei gerechter Anwendung nicht größer als bei einer Handzahnbürsze. Ein längeres Putzen der Zähne mit einer normalen Zahnbürste kann aber den Unterschied ausgleichen.
Die Kinder ab dem vierten Lebensjahr akzeptieren in der Regel sehr gut die elektrische Schallzahnbürste (Sjörgen et. al. Oral Health Prev Dent 12, 119-124, 2004).
Grundsätzlich kann man sagen, dass für die jüngsten Patienten, die untrainiert sind, eine Schallzahnbürste zu empfehlen ist und für trainierte und motivierte Kinder eine rotierend oszillierende.
Egal für welche Art sie sich entscheiden, liebe Eltern, das Nachputzen bleibt Ihre Aufgabe.
Ein Kind kann erst dann die Zähne richtig putzen, wenn es fließend schreiben kann (ab der dritten Klasse). Bis dahin sollen die Zähne nachgeputzt werden!
Die Zahnbürste kann nicht alle Bereiche der Zähne gleich gut reinigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man auch andere Hilfsmittel benutzt wie Zahnseide, Interdentalbürstchen oder Softpicks. Die wissenschaftliche Wirkung von diesen Hilfsmitteln ist nicht signifikant nachgewiesen und man muss bei dem Kind nicht unbedingt diese aufzwingen.
Ein wesentlicher Bestandteil der häuslichen Mundhygiene ist die Zahnpasta. Der Markt ist heutzutage übersättigt an Produkten. Wir beschränken uns auf das Wesentliche, da alle in Deutschland zugelassenen Produkte bei korrekter und ausreichender Anwendung eine gute Wirkung haben.
Im Wesentlichen sind die drei wichtigsten Bestandteile
Die Fluoride in einer Zahnpasta sind das Wichtigste für die dauerhafte Mundgesundheit. Das Fluorid „verstärkt“ den Zahnschmelz und repariert (reminalisiert) die angeraute, angeätzte Zahnoberfläche. Es sind der verschieden Fluoridgruppen in der Zahnmedizin bekannt:
Reminelisationseffekt ist bei AmF und SnF2 am besten, gefolgt von NaF und NaMPF (Uni Witten/Herdecke, Prof. Zimmer). Es ist wichtig darauf zu achten, dass beim Kauf einer Zahnpasta diese beiden Gruppen vorhanden sind.
Neben den chemischen Fluoridverbindungen ist der Fluoridgehalt wichtig. Die Zahnpasta ist ein kosmetisches Produkt und wird als solches per Definition (Artikel 1 der Europäischen Kosmetikverordnung) zur Reinigung der Körperoberfläche, im Mund, eingesetzt. Aus dieser Verordnung ergibt sich die maximale zulässige Konzentration an Fluorid in der Zahnpasta- 1500ppm (parts per million- 10 000ppm sind 1%). In Deutschland wird fast jede Zahnpasta für Erwachsene mit einer Obergrenzen von 1350ppm angeboten, sodass ein entsprechender Sicherheitspuffer für die Hersteller bleibt. Die Kinderzahnpasta, die als solche extra gekennzeichnet ist, beinhaltet 440, 500 oder 550 ppm.
Die Empfehlung der „European Academic of Pediatric Dentistry“ lautet:
Für Kinder bis zum zweiten Lebensjahr soll die Zahnpasta bis 500ppm Fluoridgehalt haben. Ab dem zweiten Lebensjahr bis zum sechsten soll der Gehalt ab 1000ppm sein. Mit dem Durchbruch des ersten bleibenden Molaren (6ers) kann man eine Zahnpasta für Erwachsene mit einem Gehalt bis zu 1450ppm mindestens zweimal täglich anwenden.
Es gibt auch Zahnpasta ohne Fluorid. Diese hat eine deutlich reduzierte präventive Wirkung (Meta- Analyse aus 70 Studien, Merinho et al. 2003:CD002278).
Aus diesem Grund empfehlen wir, ab dem dritten Lebensjahr, dass man Juniorzahnpasta benutzt. Ab dem sechsten Lebensjahr dann Zahnpasta für Erwachsene.
Wichtig: Die Mundhygiene zu Hause ist eine der Säulen der Mund- und Körpergesundheit bei Kindern. Eine perfekte Mundhygiene ist nicht nur Zähne putzen, sondern beinhaltet auch einen gut durchdachten Ernährungsplan und regelmäßige (alle 4 Monate) Kontrollen durch den Zahnarzt. Nur auf diese Weise, können Sie Ihrem Kind das „Bohren“ ersparen und es vor extra Schmerzen und eventuellen Angstsituationen schützen.