- 11 Zahnärzte | Höchste Qualität | 3D-Scans
- Mo.-Do.: 07:30 - 20:00 Uhr
Fr.: 07:30 - 14:00 Uhr
Wenn ein Zahnimplantat eingesetzt werden soll, ist es zunächst erforderlich, dass das Knochenvolumen vom Zahnarzt geprüft wird. Das ist wichtig, weil das Implantat im Knochen verankert wird und so ein fester Sitz garantiert ist. Es kann jedoch sein, dass für den Einsatz nicht ausreichend Knochensubstanz vorhanden ist. Hier kommt der Sinuslift ins Spiel. Der Knochenaufbau im Oberkiefer sorgt dafür, dass der Knochen wieder an Knochenvolumen gewinnt, um damit den Einsatz des Implantats möglich zu machen. Dazu hat der Kieferchirurg unterschiedliche Möglichkeiten.
Zahnverlust und bereits fehlende Zähne haben oft die Folge, dass sich der Knochen zurückbildet. Auch eine Parodontitis kann Ursache für den Rückgang sein. Sollen Zahnimplantate die Lücken wieder schließen, kann es sein, dass der Sinuslift erforderlich ist. Hierbei wird mit speziellen Verfahren der Kieferknochen im Oberkiefer gezielt wiederaufgebaut, sodass das Implantat ausreichend Halt erfährt und ein Einsatz überhaupt möglich ist.
Der Begriff Sinuslift bedeutet übersetzt Sinusbodenelevation und meint damit eines der speziellen Verfahren, die angewandt werden, um den Knochenaufbau im Oberkiefer durchzuführen. Der Kieferchirurg verdickt im Prinzip den knöchernen Boden der Kieferhöhle und schafft damit wieder ausreichend Knochenangebot durch die Volumenvergrößerung, damit ein Implantat fest verankert werden kann.
Wenn der Kieferknochen zu dünn ist und ein Zahnimplantat eingesetzt werden soll, ist in der Regel der Sinuslift nötig. Sobald Backenzähne im Mundraum fehlen, bildet sich der Knochen nach und nach zurück, weil die Druckbelastung fehlt. Sind alle Zähne vorhanden, entsteht dieses ganz automatisch durch die Kau- und Mahlbewegungen. Haben Karies oder Parodontitis zum Zahnverlust geführt, entsteht dort gleichzeitig Knochenschwund und je länger die Zähen fehlen, umso dünner wird der Knochen. Nur mit der Erhöhung des Knochenvolumens über den Sinuslift kann jetzt noch ein Implantat zum Einsatz kommen.
Bei den Verfahren kommen je nach Diagnose der interne Sinuslift, der externe Sinuslift und das Ballonverfahren zum Einsatz.
Der interne Sinuslift wird dann als Verfahren angewandt, wenn erst ein geringer Knochenschwund diagnostiziert wurde. Daher ist er als kleiner Sinuslift bekannt. Der Kieferchirurgie sorgt dafür, dass nur eine geringe Anhebung des Kieferhöhlenbodens erfolgt. Bei dem minimalinvasiven Verfahren wird bis zu 2 mm an Knochenhöhe gewonnen.
Der externe Sinuslift wird dann genutzt, wenn mehr als 3 mm Knochenhöhe gewonnen werden müssen. Daher ist der externe Sinuslift deutlich aufwendiger.
Es ist zudem möglich, dass das Implantat gleichzeitig mit dem Knochenaufbau eingesetzt wird. Das wird als einzeitiger Sinuslift bezeichnet. Ist zu wenig Knochenmasse vorhanden, erfolgt die Behandlung nach einem zweizeitigen Sinuslift. Nach dem Knochenaufbau kann es bis zu 12 Monate dauern bis das Implantat eingesetzt werden kann.
Bei dieser Methode des Sinuslifts wird ein flüssigkeitsgefüllter Ballonkatheters zur Hilfe genommen. Dieser sorgt für eine gewebeschonende Ablösung der Kieferhöhlenschleimhaut, die eine Abhebung vom Boden ermöglicht. Dabei wird über ein Bohrloch ein Röhrchen samt einem Ballon aus Silikon unter die Kieferhöhlenschleimhaut gebracht. Danach wird über ein Ventil der Ballon mit Flüssigkeit gefüllt und die Schleimhaut angehoben. Diese wird nun so lange ausgedehnt bis das gewünschte Volumen erreicht ist. Möglich sind bis zu 10 mm.
Beim internen und einzeitigen Sinuslift erfolgt der Zugriff über einen Bohrkanal. Mit einem speziellen Instrument wird der Knochen erweitert, sodass die Membran minimal angehoben werden kann. Anschließend wird das Knochenersatzmaterial eingebracht und der Zahnersatz auf den Sinuslift gesetzt.
Es dauert etwa acht Monate bis alles verheilt ist. Erst danach werden Krone angebracht.
Beim externen Sinuslift erfolgt ein Schnitt am Zahnfleisch, der zurückgeklappt wird und als Zugang zum Knochen fungiert. Zur Membran gelangt der Kieferchirurg über den seitlichen Knochen. Die Membran wird vom Kieferhöhlenboden abgelöst und leicht angehoben. Danach kann das Knochenersatzmaterial eingearbeitet werden. Nun baut der Körper um diesen Bereich Knochenmasse auf. Auch hier ist ein einzeitiges Verfahren möglich oder ein zweizeitiges Vorgehen nach einer Einheilzeit von 3 Monaten.
Beim Ballonverfahren wird ebenso der Zugang über ein kleines Bohrloch gewonnen. Durch dieses wird ein kleines Röhrchen mit einem Silikonballon eingebracht und unter die Schleimhaut geschoben. Die Anhebung erfolgt über ein Ventil, dass für ein kontrollierbares Auffüllen des Ballons sorgt. Hierbei ist vor allem eine sehr präzise Anhebung möglich.
Das Material des Knochenersatzes, das beim Sinuslift eingearbeitet wird, kann aus unterschiedlichen Quellen stammen:
Hierbei handelt es sich um eigenes Knochenmaterial des Patienten. Der Vorteil ist, dass es in den seltensten Fällen zu einer Abstoßreaktion kommt. Entnommen wird das autogene Knochenersatzmaterial aus der Hüfte, dem Kinn oder dem Unter- oder Oberkieferkamm im hinteren Bereich.
Das allogene Knochenmaterial stammt von menschlichen Fremdknochen. Dazu muss der Spender bestimmte Kriterien erfüllen.
Diese Art des Knochenersatzmaterials wird aus tierischem oder pflanzlichem Gewebe gewonnen. Dazu sind unter anderem Rinderknochen besonders geeignet.
Hierbei handelt es sich um künstlich hergestelltes bzw. synthetisches Knochenersatzmaterial. Die kleinen Körnchen sind dem mineralischen Anteil des menschlichen Knochens gleich, regen jedoch nicht die Knochenneubildung an, sondern bilden ein Gerüst für den Eigenknochen.
Da es sich um einen chirurgischen Eingriff handelt, ist es wichtig sich zu schonen. Zudem ist ein Schnauzen der Nase zu vermeiden, da der Druck sonst zu hoch sein kann. Die Operationsstelle sollte mit spezieller Mundspülung regelmäßig am Tag gereinigt werden. Auf Zähneputzen sollte in dem Bereich jedoch verzichtet werden. Auf Alkohol und Nikotin ist zu verzichten, um die Wundheilung nicht negativ zu beeinflussen. Für die ersten Wochen sollte kein Sport getrieben und körperliche Anstrengung vermieden werden.
Wer rechtzeitig mit dem Kühlen des Bereiches beginnt, kann Schwellungen gering halten.
Wie bei jedem Eingriff hat auch der Sinuslift ein gewisses Risiko, wobei die heutigen Möglichkeiten dieses auf ein Minimum reduzieren. Es kann unter anderem dazu kommen, dass das Knochenmaterial abgestoßen wird oder das Material in die Kieferhöhle abwandert. Hier kann es dann Entzündungen auslösen. Es kann immer zu einer Infektion kommen, Schwellungen, Ein- oder Nachblutungen und Schmerzen. Mit speziellen Röntgenverfahren können Risiken in der Regel jedoch schon im Vorfeld erkannt und an den Behandlungsplan angepasst werden.
Eins vorweg: Die Kosten für den Sinuslift werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen und müssen daher aus eigene Taschen getragen werden. Alternativ übernimmt das Finanzielle eine Zahnzusatzversicherung, die man im Vorfeld abgeschlossen hat. Die tatsächlichen Kosten orientieren sich am Zustand des Knochens und der dazugehörigen Diagnose. Im Schnitt beginnen diese bei 300 € und können sich auf bis zu 1.000 € belaufen. Dazu kommen die Kosten für den Zahnersatz.